Technology
Woran E-Commerce-Projekte scheitern
Zehn Gründe für ein #Fail
E-Commerce ist längst ein fester Bestandteil unseres Alltags. Einer kürzlich veröffentlichten Studie des Statistischen Bundesamts zufolge haben 82 Prozent aller Internetnutzer in Deutschland bereits online eingekauft, unter den 25- bis 44-Jährigen sind es sogar 95 Prozent. Auch im Web die eigenen Produkte anzubieten, gehört mittlerweile zum Standard. Dennoch haben nicht alle E-Commerce-Projekte Erfolg. Das sind die zehn wichtigsten Gründe, aus denen E-Commerce-Projekte 2015 scheitern:
Grund 10: System zu früh ausgewählt
Noch bevor genau feststeht, welche Anforderungen das E-Commerce-System erfüllen soll, legt sich das Unternehmen auf ein System fest. Verfügt die Software nicht über die notwendigen Funktionen, muss sie später mit großem Aufwand angepasst werden.
Grund 9: Zwei Abteilungen parallel beauftragt
Wenn getrennte Fachabteilungen zeitgleich an verknüpften Projekten arbeiten – zum Beispiel bei der gleichzeitigen Umsetzung von Produktinformationsmanagement (PIM) und Webshop – ist das Risiko zu scheitern groß. Für beide Systeme müssen gemeinsame Schnittstellen erarbeitet, abgestimmt und umgesetzt werden. Die Entwicklungszeit verlängert sich, der Abstimmungsaufwand ist enorm.
Grund 8: Responsive Design nur als HTML-Projekt betrachtet
Werden die bisherigen HTML-Vorlagen durch Responsive Design ersetzt, kann es passieren, dass zum Beispiel Produkte in den Bildern nicht mehr zu erkennen sind. Medien und Text müssen neu erstellt werden – und das auch noch parallel zur Implementierung.
Grund 7: Nicht alle Stakeholder einbezogen
Vor Beginn werden nicht alle Abteilungen involviert, die das System jetzt oder in Zukunft nutzen. Wenn der Vertrieb zum Beispiel die aktuelle Webshop-Suche als Zugriffsmethode auf Produktdaten einsetzt, der neue Shop jedoch keine Suche über Vertriebsmerkmale bietet, müssen diese nachträglich eingebaut werden. Das ist teuer und sprengt den Zeitrahmen.
Grund 6: Die Datenausgabe auf einen Kanal beschränkt
Omnichannel? Fehlanzeige! Ein Beispiel: Organisatorisch, technisch und strategisch wird für Produktdaten nur die Ausspielung im Web vorgesehen. Sollen später weitere Kanäle wie ein gedruckter Katalog hinzukommen, kann das System dies in der Regel nicht unterstützen. Im schlimmsten Fall müssen große Teile der Systemlandschaft ersetzt oder angepasst werden.
Grund 5: Komplexität des Datenimports unterschätzt
Produktinformationen bestehen nicht nur aus den Stammdaten, sondern auch aus Referenzen zu Bildern, Zubehör, technischen Merkmalen und weiteren Objekten. Wird die Komplexität des Datenimports nicht richtig korrekt vorhergesehen, sind weitere Schnittstellen nötig, die sich häufig als fehleranfällig erweisen. Zudem dauern im Live-Betrieb Änderungen in der Produktanzeige deutlich länger.
Grund 4: Zeitaufwand auf Kundenseite unterbewertet
E-Commerce-Projekte sind umfangreich und betreffen eine Vielzahl von Bereichen und Systemen. Plant der Kunde im Vorfeld nicht genug Zeit und Ressourcen bei seinen Mitarbeitern ein, können fachliche Anforderungen nicht genau genug geklärt werden, die Entwicklung dauert deutlich länger und im schlimmsten Fall genügt das fertige System nicht den Anforderungen.
Grund 3: Zu spät auf Inhalte fokussiert
Egal welche Produkte ein Shop anbietet, diese müssen betextet werden. Diese Inhalte zu erstellen ist aufwändig und kann möglicherweise nur von der entsprechenden Fachabteilung gemacht werden. Wird dieses Problem zu spät angegangen, fehlen die Daten für Tests und Abnahme, eventuell muss sogar der Launchtermin verschoben werden.
Grund 2: Fachliche Anforderungen zu wenig beachtet
E-Commerce-Projekte sind oft getrieben von den Funktionen, die das System bietet, und nicht von jenen, die die Zielgruppe benötigt. Die Folge ist, dass das neue System Kunden keinen Mehrwert bietet und von den Mitarbeitern angelehnt wird. In diesem Fall ist das Projekt gescheitert.
Grund 1: E-Commerce nicht als Teil der Unternehmensarchitektur verstanden
Wird ein E-Commerce-Projekt nicht integriert angegangen, kann es das Unternehmen auch nicht als Ganzes voranbringen. Wenn ein Webshop isoliert aufgesetzt wird, funktioniert er zwar anschließend, es kann jedoch passieren, dass zum Beispiel die Produkte nicht optimal präsentiert werden können, da die Stammdaten wegen fehlendem Fokus auf die Produktverwaltung nicht die nötige Qualität besitzen. Die Unternehmensziele werden verfehlt.