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Was bleibt vom Messenger-Hype?
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Nutzer reden lieber mit Menschen als mit Bots
Wie Marken in Deutschland bereits Bots im Facebook-Messenger nutzen, welche Bedenken die Nutzer haben und was Sprachsteuerung damit zu tun hat.
In Deutschland experimentieren immer mehr Marken mit Chatbots im Facebook-Messenger. „Chad“ heißt ein Pilotprojekt von Opel, das Nutzern den einfachsten und schnellsten Weg zu Probefahrt ermöglichen soll. „Mildred“ ist ein Angebot der Lufthansa, repräsentiert durch einen bebrillten Avatar mit grell-pinker Frisur, der für Kunden den günstigsten Preis für einen Flug sucht. Auch die Sparkasse nutzt den Facebook-Messenger, um ihre Bezahlfunktion Kwitt zu bewerben, ein Feature der mobilen App, über das Geldbeträge von Handy zu Handy verschickt werden können. Mithilfe eines Messenger-Bots können Nutzer einen virtuellen Geldeintreiber beauftragen und ein personalisiertes Video erstellen, das sie direkt an Freunde schicken können.
Das sind nur ein paar Beispiele von über 30.000 Bots auf dem Facebook-Messenger weltweit. Doch nicht jeder Nutzer ist begeistert davon, den Dialog mit Unternehmen künftig über Maschinen zu führen. Einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Fittkau & Maaß Consulting zufolge lehnt die Mehrheit der Online-Einkäufer die Kommunikation mit Chatbots ab. Das mag auch daran liegen, dass die meisten Bots noch nicht die Erwartungen erfüllen, die in sie gesetzt werden.
Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Sprachsteuerung könnten hier Abhilfe schaffen und die Interaktion natürlicher gestalten. Doch die Fähigkeit, Gesprochenes richtig zu verstehen und zu interpretieren, ist eine der großen Herausforderungen, die Technologieunternehmen zu lösen versuchen.
Es wird spannend zu sehen, wie sich diese beiden großen Trends – Chatbots im Messenger und Spracherkennung – weiter annähern, welche Anwendungsmöglichkeiten daraus entstehen und welche Unternehmen diese am schnellsten in ihr Serviceangebot integrieren. Denn auch wenn viele Nutzer heute noch skeptisch sind – die richtige Lösung, die richtigen Inhalte, oder kurz: der erkennbare Mehrwert, hat schon so manche Marktforschung widerlegt.
Mehr Informationen gewünscht? Eine ausführliche Version dieses Artikels ist in Adzine erschienen: Messenger-Marketing – Was bleibt vom Hype?