Digitale Transformation
Führungskräften fehlt die digitale Vision
Über die Digitalisierung und ihre Folgen wird viel diskutiert – doch wie sieht die Realität in deutschen Unternehmen aus? Das hat die UDG Digital Readiness Study erstmals in einer Umfrage unter Führungskräften und Experten quer durch alle Fachbereiche untersucht.
Die wichtigsten Ergebnisse:
Ein Großteil hat erkannt, dass die digitale Transformation in dem sich verändernden Umfeld notwendig ist, aber nur ein Drittel hat eine klare digitale digitale Vision.
Unternehmen rechnen mit stark veränderten Kundenerwartungen, haben diese aber nicht vollständig begriffen.
Mitarbeiter werden bei Transformation nicht mitgenommen – auch ein Grund, warum es an der Umsetzung hakt.Die Digitalisierung verändert ganze Branchen – diese Erkenntnis hat sich in den Firmen durchgesetzt: 73 Prozent der Befragten erwarten eine fundamentale Veränderung ihres Geschäftszweigs. Deutlich weniger, nämlich nur 41 Prozent, glauben jedoch, dass der Wandel auch ihr aktuelles Business Modell betrifft.
Die Erwartung von knapp der Hälfte der Studienteilnehmer, selbst nicht betroffen zu sein, erklärt vielleicht, warum es in Firmen an Leitbildern für die digitale Transformation fehlt: Eine klare digitale Vision besitzen nur 37 Prozent, ebenfalls 37 Prozent haben daraus eine Strategie abgeleitet und lediglich 25 Prozent die notwendigen Handlungsfelder und Maßnahmen identifiziert.
Zudem werden nicht alle Stakeholder in den Strategieprozess integriert: Dass alle für den Erfolg der Transformation relevanten Unternehmensbereiche einbezogen wurden, kann mit 33 Prozent nur jeder Dritte bestätigen. Dieses Außen-vor-Lassen von ganzen Abteilungen hat auch Auswirkungen darauf, wie sehr sich die Mitarbeiter in den Change eingebunden fühlen. Nur 13 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass sich die Mitarbeiter auf die digitale Reise mitgenommen fühlen, und lediglich 12 Prozent glauben, dass alle die digitale Vision verstanden haben.
Doch nicht nur beim Change Management gibt es Nachholbedarf, auch das Wissen über die eigenen Kunden lässt zu wünschen übrig. Obwohl 65 Prozent der Teilnehmer davon überzeugt sind, dass sich die Kundenerwartungen massiv verändern, haben nur 18 Prozent diese neuen Bedürfnisse schon vollständig begriffen und können daraus Erkenntnisse gewinnen. Oft fehlt es auch an den Mitteln für die Umsetzung: 32 Prozent der Befragten geben an, nicht über ausreichend finanzielle und personelle Ressourcen für die digitale Transformation zu verfügen.
Dennoch haben sich viele Firmen bereits auf dem Weg ihrer Digitalisierungsreise gemacht: 58 Prozent haben erste Initiativen gestartet, 26 Prozent gaben an, eine umfassende digitale Transformation eingeleitet oder sogar schon durchgeführt zu haben und nur 14 Prozent stehen noch ganz am Anfang.
Der Ausblick ist positiv! Obwohl nur 23 Prozent spürbare Ergebnisse vorweisen können und sich nur 20 Prozent innerhalb des avisierten Zeitplans befinden, sind 45 Prozent der Führungskräfte und Experten zuversichtlich, dass sie ihr Unternehmen mit dem gewählten Setup erfolgreich transformieren können – und sogar 53 Prozent glauben, dass sich durch die Digitalisierung vor allem Chancen für ihr Unternehmen ergeben.
Zur Methodik: An der Online-Umfrage, die im Juni/Juli 2017 durchgeführt wurde, beteiligten sich 106 Führungskräfte und Experten aus großen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland.
Interesse an den gesamten Ergebnissen der Studie? Bestellung für 990 Euro unter digitalstudie2017@udg.de.