Wie digital sind Agenturen?
Agenturen beraten ihre Kunden bei der Digitalisierung, doch wie weit sind sie selbst? Das war das Thema des AgenturCamps 2018 bei Microsoft in München.
In seiner Keynote zeigt Curt Simon Harlinghausen, Global Client Partner bei Publicis Sapient, Entwicklungen auf, die die Agenturwelt verändern werden. Nicht die Bedürfnisse, sondern die Motivation der Menschen sei künftig das Paradigma, nach dem die Agenturen ihre Kampagnen ausrichten müssten. Daten seien unverzichtbar, müssten jedoch komplett, konsistent und korrekt sein, damit sie sinnvoll eingesetzt werden könnten. Das sei oft nicht der Fall. Und zudem benötigten die Agenturen auch noch Mitarbeiter, die aus den Daten die richtigen Schlüsse zögen.
Sensoren seien allgegenwärtig und können Daten in den richtigen Kontext setzen, so Harlinghausen: „Wir leben in einer Welt der digitalen Empathie.“ Nicht die Idee, die Umsetzung müsse genial sein, damit ein Produkt Erfolg habe, erzählt Harlinghausen. Und was heute als künstliche Intelligenz verkauft werde, sei im besten Fall Deep oder Machine Learning und oft nicht einmal das.
Wichtige Themen bei den Sessions, die die Teilnehmer wie bei einem Barcamp üblich vor Ort festgelegt haben:
Moderne Arbeitsplatzgestaltung und virtuelle Teams
Kommunikation und Veränderung in Agenturen
Prozesse und Pricing
Mitarbeiterführung und Wissenstransfer
Die Veränderungen durch die Digitalisierung treiben viele Agenturen vor sich her: „Früher konnten Agenturen wie beim Bowling vorgehen“, sagt Hans-Gerhard Kühn, der das Barcamp veranstaltet. Immer fest draufhauen und dann kommt der Erfolg. „Heute gleicht die Arbeit eher dem Flippern – und viele Agenturen würden aus dem Flippern wieder Bowling machen.“ Andererseits bereitet die Notwendigkeit, sich zu ändern, den Boden für einen Wandel, der sehr innovative Ergebnisse bringen kann – wenn sich die Agenturen den Herausforderungen stellen.