Technology
Tech-Update 11/2018
Java als Open Source, unauffällige Captchas und gute Besserung von Alexa
Was tut sich im Bereich Technology? Welche Entwicklungen treiben die Digitalisierung voran und erleichtern uns Arbeit und Leben? Und welche neuen Versionen bringen echte Verbesserungen? Diese und andere Fragen beantwortet das monatliche Tech-Update.
Java: Was war und was kommt
Oracle führt Java zukünftig als Open-Source-Projekt weiter, ändert die Lizenzstrategie und den Release-Zyklus. Das beschäftigt viele unserer Kunden - und so soll es laufen: Oracle will kleinere Feature-Pakete bündeln und diese in regelmäßigen Zeitabständen alle sechs Monate veröffentlichen. Zudem wird es alle drei Jahre ein LTS-Release des Oracle JDK geben. Nur für diese Long-Term-Support-Releases (LTS) wird Oracle Support zur Verfügung stellen, der zudem kostenpflichtig sein wird. Dieser wird für Clients gemäß der Metrik „Named-User-Plus“ (NUP) und für Server nach Anzahl der Prozessoren fakturiert.
Die momentan aktuelle LTS-Version ist Java 8. Ab 2019 sind Sicherheitsupdates für diese Version nur noch für Kunden mit einer Premier Subscription (bis 2022), Extended Subscription (bis 2025) oder Sustaining Support (unbestimmt) verfügbar. Die nächste LTS-Version ist Java 11, die im September 2018 veröffentlicht wurde. Diese darf in Produktion und Pre-Produktion nur noch in Kombination mit dem kostenpflichtigen Java SE Subscription Support eingesetzt werden.
Für Entwicklungs-, Testing-, Prototyping- und Demo-Zwecke wird das Oracle JDK hingegen weiterhin kostenlos zur Verfügung stehen. Oracle verspricht, alle sechs Monate eine Oracle OpenJDK-Version bereit zu erstellen, die äquivalent zu dem Oracle-JDK sein soll. Jedes dritte Jahr wird daraus ein Oracle JDK LTS-Release erstellt. OpenJDK wird unter einer GPLv2 + CPE-Lizenz verfügbar sein und von Oracle, IBM, Intel, Twitter, Azul, Google, RedHat, SAP weiterentwickelt. Oracle hofft dabei auch auf starke Community-Unterstützung.
Nun haben Entwickler und Firmen die Wahl, entweder eine LTS-Version zusammen mit Java SE Subscription Support zu kaufen, die stabil ist und besser zu Maintenance-Projekten passt, oder eine OpenJDK-Version zu nutzen, die für Projekte in der aktiven Entwicklungsphase von Vorteil sein kann. Eine Entscheidung, die sich am besten nach gründlicher Beratung getroffen wird. Hier geht’s zur Preisliste.
reCAPTCHA wird unauffällig
Um Webseiten möglichst nachhaltig von Bots freizuhalten, bietet Google unter anderem den Dienst reCAPTCHA an, der nun mittlerweile in Version 3 zur Verfügung steht. Bisher war auf vielen Seiten, die sich damit vor Spam und Bots schützten, noch immer die Interaktion seitens Seitenbesuchern notwendig. „Tippe alle Bilder mit Verkehrsschildern an“ zum Beispiel.
reCAPTCHA v3 soll dem ein Ende setzen, der Nutzer soll bei seinem Besuch auf der Seite gar nicht weiter merken, dass sein Verhalten auf missbräuchliche Muster hin untersucht wird. reCAPTCHA v3 ermittelt anhand der Interaktionen auf der Webseite einen Punktwert zwischen 0.0 und 1.0. Je höher dieser ausfällt, desto weniger gleicht das Nutzungsverhalten dem eines Bots. Für Seitenbetreiber hat Google da auch direkt einen umfangreichen Beitrag verfasst, der schildert, wie sich Version 3 des Dienstes am besten in bestehende Seiten implementieren lässt.
Kein Support mehr für PHP 5
Ende 2018 läuft der Support für Version 5 der Scriptsprache PHP aus. Weil über die Hälfte (61,8 Prozent) aller Internetseiten eine veraltete Version von PHP nutzen, besteht ein erhöhtes Sicherheitsrisiko.
Wir raten Nutzern von PHP 5.6.x, deshalb dringend auf PHP 7.2 zu wechseln. PHP 5.6 erhält schon seit 1. Januar 2017 keine neue Funktionen mehr, sondern nur noch kritische Sicherheitsupdates. Version 5.6 ist der letzte Versionszweig von PHP 5.x, der überhaupt noch Patches bekommt.
TYPO3-Release läuft stabil
Die neue TYPO3-Version ist mit dem Long Term Support (LTS) live. Wie angekündigt wurde das Release 9.5.0 als stabil gekennzeichnet und stellt somit die neue und aktuelle TYPO3-Version dar. Wie gewohnt stellt die Community auch für die neue Version die "Whats-new"-Slides im PDF-Form, eine Feature-Übersicht und die Release Notes bereit.
Gute Besserung von Alexa
Und noch zum Schluss: Wie eine aktuelle Patentanmeldung von Amazon zeigt, könnte bald der Sprachassistent Alexa per Stimmanalyse bald erkennen, wenn sein Besitzer krank ist und entsprechende Genesungstipps geben. Die Software registriert dabei Veränderungen in der Stimmlage und im Tonfall. Sie soll außerdem bemerken, wenn ihr Besitzer hustet oder sich die Nase schnäuzt, berichtet Golem.de.