Technology
TYPO3 Codesprint im PIA UDG Office in Mainz
Drei Fragen an einen TYPO3 Core-Entwickler:in
Im November fand in unserem PIA UDG Office in Mainz ein TYPO3 Codesprint statt. Sechs TYPO3 Core-Entwickler:innen aus ganz Deutschland tauschten drei Tage lang ihre #Erfahrungen aus, entwickelt neue Features für die nächste TYPO3 Version und fixten Bugs in der aktuellen Version des zentralen Softwarequellcodes (Core) auf dem die Open Source Plattform TYPO3 basiert. Wir haben die Gelegenheit genutzt und ihnen ein paar Fragen gestellt!
Benni Mack, b13 GmbH
1. Wie kamst du zu TYPO3 und wie wurdest du zum Core-Entwickler?
Während meines Informatikstudiums 2003 habe ich nebenher in einer Agentur gearbeitet, die TYPO3 genutzt hat. Im Rahmen eines Kundenprojektes hatte ich dann irgendwann das Problem, dass der Seitenbaum sehr langsam war. Deshalb habe ich mich tierisch auf die neue TYPO3 Version gefreut, wurde dann aber herbe enttäuscht: das Feature war nicht drin. Mit einiger Hilfe habe ich das Feature dann selbst entwickelt, war unverhofft auf einmal Spezialist für den Seitenbaum und wurde eingeladen Core-Entwickler zu werden.
2. Was war dein witzigstes Erlebnis bei einem Codesprint?
Insgesamt war ich bestimmt schon auf 40 TYPO3 Veranstaltungen, deshalb muss ich da erst mal nachdenken. Einmal fand ein Event in Hamburg statt und alle Hotels waren ausgebucht, weil zeitgleich ein Rolling Stones Konzert in Hamburg stattfand. Wir haben dann verteilt über die ganze Stadt in Air BnBs geschlafen. Wobei von Schlafen nicht die Rede sein kann: Wir mussten zu dritt in einem Ehebett schlafen und ich habe kein Auge zu bekommen, weil ich nachts ab und an mal angekrabbelt wurde.
3. Welches ist dein Lieblingsfeature bei TYPO3?
Das Coolste bzw. das was TYPO3 richtig gut kann ist Mehrsprachigkeit. Deshalb ist es auch in Deutschland so stark verbreitet.
Oli Bartsch, b13 GmbH
1. Wie kamst du zu TYPO3 und wie wurdest du zum Core-Entwickler?
Ich muss zugeben, ich hab nichts Cooles gemacht, um zum Core-Entwickler zu werden. Die Firma, in der ich meine Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht habe, hat mit WordPress und TYPO3 gearbeitet und ich fand TYPO3 cooler. Nach der Ausbildung habe ich dann den Arbeitgeber gewechselt und mich im Rahmen von Kundenprojekten auf einem professionelleren Level mit TYPO3 beschäftigt. Ich bin dann schnell auf die ersten Bugs im Core gestoßen und weil ich mich gerne selbst durch so was durcharbeite, dachte ich: „Ja, dann fix ich es auch einfach direkt selbst“. So hats angefangen und im Oktober 2018 habe ich dann meinen ersten Core-Patch gemacht.
2. Was war dein witzigstes Erlebnis bei einem Codesprint?
Wegen Corona ist das hier mein erster richtiger Codesprint. Als ich angefangen habe zu „contributen“ war ich zwar schon auf einigen TYPO3 Events, aber noch nie auf einem Sprint.
3. Welches ist dein Lieblingsfeature bei TYPO3?
Das ist die Multifaktor Authentifizierung. Die haben wir für die TYPO3 Version 11 gebaut und ich habe sehr viel Zeit reingesteckt. Ich musste mich über Wochen reinarbeitet und habe sie dann schließlich in den „Core“ eingebaut.
Lolli Christian Kuhn
1. Wie kamst du zu TYPO3 und wie wurdest du zum Core-Entwickler?
Ich habe in einer Werbeagentur gearbeitet, die sich irgendwann überlegt hat: „Och wir machen mal noch so ein bisschen Internet“, und ein passendes Administrationssystem gesucht hat. Ich bin dann auf TYPO3 gestoßen, habe es geöffnet, ins Backend reingeschaut, bin aufgestanden zu meinem Chef gegangen und habe gesagt „So Chef, das ist dieses TYPO3, das guckst du dir an, das ist ein Monster.“ Es stellte sich aber schnell raus: das ist DAS System, das was kann.
Kurz darauf hat sich die Entwicklung von TYPO3 so geöffnet, dass man „contributen“ konnte und ich habe angefangen Patches reinzuwerfen. Dann hieß es irgendwann: „Der Lolli, der macht gute Patches!“. Und dann kam irgendwann jemand und fragte, ob ich nicht auch Verantwortung übernehmen möchte.
2. Was war dein witzigstes Erlebnis bei einem Codesprint?
Ich kann kein Erlebnis konkret hervorheben. Wir machen bei solchen Events die ganze Zeit irgendwelche Witze. Das TYPO3 Community Feeling ist wirklich toll!
3. Welches ist dein Lieblingsfeature bei TYPO3?
Schwierige Frage, es gibt so viele coole Sachen. Aber im Zweifel natürlich die Sachen, die ich selbst verbrochen habe. Wenn ich eins nennen muss, dann die Image-Bearbeitung für Backenduser.
Jochen Roth, b13 GmbH
1. Wie kamst du zu TYPO3 und wie wurdest du zum Core-Entwickler?
Ich mach TYPO3 schon seit 2006. Die Agentur, bei der ich damals gearbeitet habe, hat beschlossen: „Wir brauchen jetzt was, das funktioniert!“ und das war dann nach etwas Analyse: TYPO3. Seither bin ich dabeigeblieben.
Letztes Jahr bin ich dann zu B13 gewechselt, weil die einen Core-Entwickler gesucht haben. Davor hatte ich wenig selbst gefixed, sondern nur ab und an mal Ticket geschrieben.
2. Was war dein witzigstes Erlebnis bei einem Codesprint?
Das hier heute ist mein erster Codesprint. Und das Witzige ist: Ich habe meinen Chef Benni hier heute das erste Mal persönlich kennengelernt. Klar, ich habe ihn vorher mal auf Konferenzen aus der Ferne gesehen aber nie persönlich getroffen. Als ich bei B13 angefangen habe, war das mitten in der Coronazeit, deshalb haben wir uns heute hier das erste Mal live und in Farbe gesehen.
3. Welches ist dein Lieblingsfeature bei TYPO3?
Puh schwierig, ich finde TYPO3 allgemein einfach sehr geil. Besonders ist auf jeden Fall die Erweiterbarkeit: Entwickler sind faul. Bei TYPO3 klatscht man ein paar Zeilen rein, dann kommt da ein neues Feld dazu, es macht die ganze Validierung und ich muss mir nur noch überlegen: „Wie soll das im Frontend aussehen?“.
Olly Hader, hofhäckerei Software-Entwicklung & Server-Management
1. Wie kamst du zu TYPO3 und wie wurdest du zum Core-Entwickler?
Ich habe an der Hochschule in Hof mit uraltem, sehr teurem Content Management System studiert. Irgendwann kam die Idee auf, dass ein Open Source Projekt eingesetzt werden soll. Im Rahmen meines Studienpraktikums hatte ich zusammen mit zwei weiteren Stundent:innen die Aufgabe die Hochschulwebseite auf TYPO3 umzustellen. Keiner von uns hatte einen Plan, aber nach 7 Monate dann stand die Webseite einigermaßen.
Zur Community kam ich, weil ich damals zu den ersten Developer Days in Zürich gefahren bin. 2006 habe ich dann meine Diplomarbeit über TYPO3 geschrieben und mein erstes Feature entwickelt: IRRE = Inline Relational Record Editing.
Wenn die Leute merken, dass du was machst, bekommst du nach und nach Verantwortung, auf einmal war ich im Core-Team.
2. Was war dein witzigstes Erlebnis bei einem Codesprint?
Es ist leider nicht immer nur witzig, sondern auch anstrengend: so viele Themen, viel Austausch, viel Arbeit, viel Input gleichzeitig von allen Seiten. Aber das ist positive Anstrengung, weil es dadurch weitergeht.
An ein witziges Erlebnis erinnere ich mich aber sehr gut. Für ein Strategie Meeting mieteten wir ein Ferienhaus irgendwo in Hessen in einem kleinen Kaff. Zeitgleich veranstaltete dort ein Biker-Club zwei tagelang eine Party. Wir sind dann dahin, Lolli in seinen Birkenstocks, wir in Shirt und Shorts, kurz: man hat einfach gesehen, dass wir definitiv nicht dazu gehören. Aber wir hatten sehr viel Spaß, haben abgedanced und Party gemacht.
3. Welches ist dein Lieblingsfeature bei TYPO3?
Mein Lieblingsfeature gibt’s noch nicht, das baue ich gerade. Ich möchte, dass Sicherheitsthemen einen größeren Stellenwert haben. Deshalb versuche ich gerade den Mechanismus „Content Security Policy“ (CSP) in TYPO3 einzubauen, um so einen Teil der Sicherheitslücken zu schließen.
Anja Leichsenring, PIA UDG
1. Wie kamst du zu TYPO3 und wie wurdest du zum Core-Entwickler?
Ich bin tatsächlich wie die Jungfrau zum Kinde zu TYPO3 gekommen. Ich hatte mein Studium abgeschlossen, ein kleines Kind zuhause, fand keinen Job und habe angefangen im Internet „rumzusurfen“. 2005 bin ich über TYPO3 gefallen und kleben geblieben. Zuerst habe ich angefangen einfach drin „rumzupopeln“, um zu schauen was so geht. Es sah interessant aus und ich hatte ja Zeit.
Schnell fand ich dann auch die Community, bin mal auf Event gefahren und hab‘s mir angeschaut.
Dann fand ich einen Freelancer Job mit TYPO3 und da war der Weg nicht mehr weit bis zum ersten Corepatch, weil wir ständig über irgendwelche Probleme gefallen sind. 2013 wurde ich dann schließlich ins Core-Team eingeladen.
2. Was war dein witzigstes Erlebnis bei einem Codesprint?
Ich kann kein Einzelnes herausgreifen. Jedes Event hat immer seine Höhepunkte, sowohl positiv wie negativ. Im Nachhinein erinnere ich mich immer an viel Lachen und den kompletten „Brainfuck“.
Am meisten genieße ich die Gespräche in der Community. Das sind inzwischen wirklich gute Freunde, solche Events schweißen zusammen und geben Motivation weiterzumachen. Jeder bemüht sich aktiv inklusiv zu sein, alle sind freundlich und offen, man muss sich nicht verrenken.
3. Welches ist dein Lieblingsfeature bei TYPO3?
Das ändert sich jede Woche, kommt drauf an was ich gerade so brauche. Was mich an TYPO3 fasziniert: Egal was ich brauche, irgendwas ist da. Entweder es ist eine Lösung im Core oder du findest eine in irgendeinem Blog. Oder du hast was, das fast passt und du kannst es mit geringem Aufwand anpassen. Im Grunde genommen hast du alle Freiheiten Dinge möglich zu machen, von denen du vorher nicht wusstest, dass sie möglich sind.
Warum solche Events so wichtig sind für die Weiterentwicklung von TYPO3?
Das CMS ist ein Open Source Projekt. Eine stabile und kompetente Community mit einem engagierten Kernentwicklungsteam sorgt für eine permanente, nachhaltige Weiterentwicklung des CMS am Puls der Zeit. Deshalb fallen für die Benutzung und Betrieb keinerlei Lizenzkosten an, während der Funktionsumfang teilweise vergleichbare kommerzielle Produkte übertrifft. Die PIA UDG ist seit 2004 aktives Mitglied der Community und Gold Member der TYPO3-Association. Sie wollen mehr zu TYPO3 und unseren Services erfahren?
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