Performance

Schuhfilialisten bei regionaler Online-Werbung hinterher

heller Raum mit Sofa
Beitrag von Tanja Gabler | Dienstag, 2. Februar 2016
Kategorie: Performance

Dieser Schuh drückt massiv

Wie zielführend setzen Schuhfilialisten Performance Marketing im Omnichannel-Kontext regional ein, um Kunden erfolgreich für ihre Marke zu begeistern? Das hat die UDG United Digital Group in ihrer zweiten Performance Marketing-Studie anhand eines Performance Marketing-Index (PMI) ermittelt. Basis waren die 20 größten Schuhfilialisten nach Anzahl der Filialen in Deutschland, Erhebungszeitraum war Januar 2016.

Untersucht wurden die drei Hauptkategorien Traffic, Website und Omnichannel. Die Bewertungskriterien in den einzelnen Bereichen:

  • Traffic: Sichtbarkeit SEO, Sichtbarkeit in Google Maps, Sichtbarkeit bei Google Adwords (SEA), Nutzung von Remarketing, Nutzung von Ad Extensions, Nutzung von Social Media

  • Webseite: E-Commerce, mobile Webseite beziehungsweise Responsive Webseite, Filialsuche auf der Webseite, App, Nutzung von Tracking und Webanalyse

  • Omnichannel: Nutzung von Google Inventory Ads, Offlineverfügbarkeit der Ware, Abholung und Rückgabe der Ware in den Filialen.

Insgesamt konnten maximal 100 Punkte erreicht werden.

Das Ergebnis

Das Ergebnis kommt einem digitalen Offenbarungseid gleich: Rund 75 Prozent aller untersuchten Schuhfilialisten schaffen es nicht, ihre On- und Offlineaktivitäten erfolgreich miteinander zu verknüpfen.

Branchensieger und der einzige Filialist, der sich das Etikett „First Mover“ verdient, ist Görtz mit 76,5 Punkten. Ganz knapp dahinter folgt Deichmann (75,5) mit nur einem Punkt Rückstand und führt damit die Kategorie der „Slow Mover“ an, gefolgt von Roland (69). Foot Locker belegt Rang vier mit 55 Punkten, Quick Schuh Platz fünf mit 52 Punkten.

In der Kategorie „Stay Behinds“ liegt Runners Point (48,5) vorne, dann kommt Geox (47,5). Schlusslicht in der Kategorie „Oldtimer“ ist Schuhhof (13,5).

Verknüpfung zwischen Online und Filiale fehlt oft

Obwohl alle Unternehmen online auf Ihre Filialen verweisen, gelingt es nur 30 Prozent, Synergien zwischen beiden Kanälen mit individuellen Detailseiten und lokalen Informationen zu kreieren. 70 Prozent bieten online keine Möglichkeit, die Verfügbarkeit der Ware in einer Filiale zu überprüfen, nur 30 Prozent ermöglichen ihren Kunden die Rückgabe der Ware in stationären Filialen. Acht der 20 größten Schuhfilialisten haben nicht einmal eigenen Online-Shop.

Lücken bei SEO und SEA

In der Kategorie „Traffic“ weisen die Schuhfilialisten signifikante Lücken auf. So können sich im Bereich SEO lediglich Görtz, Deichmann und Siemens Schuhcenter mit Pure Playern wie Zalando auch bei generischen Suchbegriffen messen. Auch im Bereich SEA und Remarketing schneiden die Schuhfilialisten schlecht ab: Nur die Hälfte von ihnen nutzt Google Adwords und nur 35 Prozent nutzen Remarketing zur Wiederansprache ihrer Kunden.

Mobile Nutzung oft vernachlässigt

In der Kategorie Webseite wird der geringe Fokus auf mobile Themen deutlich: Nur 50 Prozent der Schuhfilialisten bieten ihren Kunden eine mobile Webseite oder eine im Responsive Design an, die auf mobile Nutzungsbedürfnisse abgestimmt sind. Ferner bieten sogar nur zwei Schuhfilialisten ihren Kunden eine App.

Schuhfilialisten rückständiger als Textilfilialisten

Mit einer durchschnittlichen Punktzahl von 39,4 schneiden die Schuhfilialisten noch schlechter ab als die Textilfilialisten, die die UDG in ihrer ersten Performance Marketing-Studie vom September 2015 untersucht hatte. Diese hatten mit einem Durchschnitt von 46,3 Punkten ebenfalls deutlichen Nachholbedarf. Einziger „First Mover“ war s.Oliver. Auf Rang zwei lag Esprit gefolgt von Ernsting’s Family, Zara und H&M.

Der Performance Marketing-Index (PMI) drückt aus, wie zielführend Performance Marketing im Omnichannel-Kontext eingesetzt wird, um den Abverkauf sowohl online als auch in den Filialen zu steigern.