Google eröffnet erstes Accessibility Discovery Centre (ADC) in München: Meilenstein für digitale Barrierefreiheit

Leuchtschild mit den Initialen ADC des Google ADC Accessibility Discovery Center in München
Beitrag von Ulrike Schäfer | Freitag, 11. Oktober 2024
Kategorie: User Experience

Das Google Zentrum für Barrierefreiheit in München macht digitale Barrierefreiheit erlebbar.

Das Internet und digitale Kompetenzen für alle erlebbar und nutzbar machen – mit dem Zentrum für Barrierefreiheit schafft Google den Raum dafür und setzt einen weiteren wichtigen Meilenstein für digitale Inklusion.

Im ADC können Besucherinnen und Besucher ab sofort an verschiedenen Computern ausprobieren, was Barrierefreiheit wirklich bedeutet und wie sie funktioniert. Die innovativen Produkte und Lösungen – von Hard- und Software bis hin zu Computerspielen – sind speziell für Menschen mit Behinderungen konzipiert und zeigen, wie der Alltag und das gesellschaftliche Leben vereinfacht werden können.

„Wir möchten das neue Zentrum zu einem lebendigen Ort der Begegnung und des gemeinsamen Lernens machen. Menschen mit und ohne Behinderung sind eingeladen, sich aktiv einzubringen und gemeinsam inklusive Lösungen zu entwickeln“, freut sich Isabelle Joswig, Inklusionsbeauftragte Google Deutschland, über das neue Angebot.

Eröffnung des Google Accessibility Centers in München: Teilnehmende vor dem Eröffnungsband, das gerade durchschnitten wird, von links nach rechts: Erdin Ciplak (@mr.blindlife) - Influencer (junger Mann mit Brille und Blindenstock), Verena Dietl - 3. Bürgermeisterin der Stadt München (Frau im Dirndl), Dr. Wieland Holfelder Vice President Engineering & Site Lead Google Munich (schneidet mit grosser Schere das Band durch), Ulrike Scharf - Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Josef Plötz - Berater Digitale Barrierefreiheit bei Stiftung Pfennigparade, Susanne Baumer - Betriebsleiterin Daten, Medien, Service, Isabelle Joswig - Inklusionsbeauftragte Google Deutschland

„Das Zentrum soll dazu beitragen, Barrieren abzubauen und eine Gesellschaft zu schaffen, in der jeder Mensch sein volles Potenzial entfalten kann. Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit mit der Stiftung Pfennigparade und vielen anderen Partnern.“

Google hat weltweit bereits vier Accessibility Discovery Zentren eröffnet in London, Dublin, Zürich und Mailand. Nun wurde das erste in Deutschland, in München, eröffnet. Das ADC bietet Workshops und Schulungen zur digitalen Barrierefreiheit an.

Auch für die Stadt München ein großer Mehrwert: „Wir wollen als ,Weltstadt mit Herz‘ die Welt für alle Menschen ein Stück weit besser machen. Dazu brauchen wir die Impulse von den Fachleuten [Anm. d. Redaktion: Von den Personen mit Einschränkungen], was wir konkret verbessern müssen und wie wir das umsetzen können“, so Verena Dietl, 3. Bürgermeistern der Stadt München.

Interessierte Besucher erkunden die Teststationen des ADC bei der Eröffnung des Google Accessibility Centers in München

Google München fördert barrierefreie Bildung: Partnerschaft mit Stiftung Pfennigparade stärkt digitale Inklusion.

Mit an Bord war auch die Stiftung Pfennigparade, die sich für Inklusion und konduktive Förderung einsetzt: Im Rahmen der Auftaktveranstaltung stellte Google das gemeinsam geplante Fortbildungsprogramm vor, das Google.org, die philanthropische Abteilung von Google, mit 250.000 Euro unterstützt.

Ziel der Fortbildung ist es, 45 Menschen mit Behinderung zu Digitalkompetenz-Trainer:innen auszubilden. Dafür entwickelt die Stiftung Pfennigparade in ihrer Werkstatt für Menschen mit Behinderung ein eigenes Ausbildungsprogramm. „Ich erfahre in den Trainings einen Austausch auf Augenhöhe. Es geht vordergründig nicht um meine Behinderung, sondern um meine Bedürfnisse und darum, gemeinsam Lösungen zu finden“, freut sich Josef, Mitarbeiter im Testlabor der Stiftung Pfennigparade, auf das neue Projekt.

Als Accessibility-Epert:innen sollen die 45 Werkstattmitarbeitenden zukünftig Verbände, Unternehmen und Interessierte beraten und schulen – selbstverständlich in einem vollständig barrierefreien Format.

Dr. Wieland Holfelder Vice President Engineering & Site Lead Google Munich im Gespräch mit einem Teilnehmenden an der Pressekonferenz

Wir freuen uns über die enge Partnerschaft mit Google und über alle gemeinsamen Initiativen, insbesondere auch im Bereich der digitalen Barrierefreiheit. Das ADC in München bietet eine hervorragende Plattform für den Know-how Transfer von beeinträchtigten Personen und ihren konkreten Bedürfnissen zu Entwicklern und Unternehmen, um diesem wichtigen Thema eine noch größere Sichtbarkeit und Priorität zu verleihen.

Philip Rusnak, Director Client Services, UDG


Digitale Barrierefreiheit: für die UDG ein wichtiges Anliegen

Wie wichtig das Thema ist, zeigt auch das Barrierefreiheitsgesetz (BFSG), das 2025 in Kraft tritt. Ab Juni 2025 sind Unternehmen dann verpflichtet, ihre digitalen Produkte, Dienstleistungen und Online-Shops so zu gestalten, dass sie von allen Menschen – mit und ohne Behinderungen – genutzt werden können.

PIA UDG engagiert sich seit langem für Barrierefreiheit und Inklusion. So hat die Digitalagentur gemeinsam mit Aktion Mensch, Google, der Stiftung Pfennigparade und der Beratungsagentur BITV-Consult den Accessibility Report 2024 durchgeführt: Die meistbesuchten Online-Shops in Deutschland wurden dabei umfassend auf Barrierefreiheit getestet.

Ein Anliegen, das – damals noch analog – schon Oskar Picht hatte. Als Pionier der Barrierefreiheit entwickelte er 1910 die erste Blindenschreibmaschine, eine Schreibmaschine für Menschen mit Sehbehinderung. Ihm zu Ehren hat die Kieler Künstlerin Ute Diez ein Bronzekunstwerk geschaffen, das jetzt im Rahmen der Eröffnungsfeier im ADC München enthüllt wurde. Eine Hommage an die Wegbereiter der Barrierefreiheit – und ab sofort als Dauerausstellung im ADC München zu sehen.

Auch in Zukunft wird sich PIA UDG für das Thema Barrierefreiheit einsetzen und gemeinsam mit Google Accessibility vorantreiben. Sei es durch gemeinsame Initiativen, Schulungen oder andere Formate, die Digitalisierung und Barrierefreiheit weiter zusammenbringen.

Abbildung der Pressemeldung in Textform über den Accessibility Report 2024 von Google in Kooperation mit Aktion Mensch, Stiftung Pfennigparade und PIA UDG

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